Was mich mal total interessieren würde ist, wo habt Ihr euch euer Wissen oder Halbwissen (nicht abwertend gemeint - ich beziehe mich selbst gern mit ein) angeeignet? Seid Ihr Hobbyisten oder verdient ihr Euer Brot mit Audio? Habt Ihr ein technisches oder musikalisches Studium (staatl./ priv.) absolviert ? Seid Ihr technisch ausgebildet (Medien-/ Elektrotechnik) ? Kommt ihr aus dem kaufmännischen Bereich (Musik-Kaufmann etc.) ? Kommt euer Wissen aus Büchern oder von Youtube/ Video-Kursen ? Oder seid ihr reine Ohrentiere, ohne technisch fundiertes Wissen, und vertraut ausschließlich auf Learning-by-doing ? Ich frage deshalb, weil bekanntlich die unterschiedlichsten Wege nach Rom führen. Und vielleicht inspiriert es den Einen oder Anderen oder hilft ihm gar dabei seinen Weg in die Branche zu finden, wenn er es denn möchte Zu mir: Musik und seine Entstehung hat mich immer fasziniert und ich bin schon frühkindlich durch ein Familienmitglied (Nachrichtentechniker) geprägt und mit dem Virus "Audio" infiziert worden. Da mich der elektrotechnische Aspekt dieses Berufs eher sekundär interessiert hat, habe ich mich für ein Bachelor-Studium in Audio Technology an einer Privatschule entschieden. Anschießend habe ich diverse Praktika beim Rundfunk, in Synchron- sowie Musik-Tonstudios durchlaufen. Meine Aufgaben dort waren die Üblichen: Kabelschleppen, Ausfegen, Cutten, Mikrofone schieben etc. Nichts wirklich interessantes, alles eher Fleißaufgaben... Aber: Man lernt die unterschiedlichsten Menschen, in den unterschiedlichsten Positionen kennen. Man schaut ihnen über die Schulter und bekommt eine Menge Wissen vermittelt! Meine derzeitige berufliche Heimat liegt als tontechnischer Assistent in einem Studiokomplex, in dem hauptsächlich Musik (aber auch Werbung und Filmton) aufgenommen, gemischt und gemastert wird. Wenn ich nicht gerade mit Langweiligem, wie Papierkram oder Bookinganfragen beschäftigt bin, kümmere ich mich dort um Auf- und Abbau, das Wohl der Gäste, Recall-Sheets, technische Instandhaltung (sofern es in meinem Kompetenzbereich liegt), Aufnahmen, Edits, Localization oder springe hin und wieder als Vertretungs-Dozent in einer tontechnischen Schule ein. Das war's von mir. Nun zu euch: Wie läuft? Was treibt ihr so? Gruß Sinus Last edited: Aug 29, 2019
"und vertraut ausschließlich auf Learning-by-doing ?" Glaub ich dir nicht Dafür postest du eindeutig zu viele YT videos
Ich sehe das ganze als ein Hobby bei mir, bin aber auch nur hauptsächlich in der Richtung Hiphop (und seit paar Wochen beim Beats basteln) unterwegs. So eine Mischung aus 50% learning by doing und 50% Youtube Tutorials haben mich als Hobbyisten durchaus weitergebracht. Eine Zeit lang hätte mich ja sogar so n Fernkurs gereizt, da ich mein Wissen gerne ausbauen würde, aber wer weiß wo einen das am Ende hinbringt. Woher man sein Wissen letztlich hat ist aber ziemlich egal denke ich, solange man am Ende des Tages weiß was man da eigentlich anstellt in seiner DAW
Stimmt, für sich betrachtet. Mir geht's hier auch ein bischen darum auszuloten, wer aus welcher musikalischen oder technischen Ecke kommt und den dementsprechenden Erfahrungsschatz mitbringt. Während der Eine vielleicht seit etlichen Jahren Dubstep oder Ähnliches in seinem Keller oder Studio produziert, bringt dieser warscheinlich auch die entsprechenden Kenntnisse im Sounddesign mit und kann einem mit Sicherheit auch gute Quellen zum Lernen nennen. Dieser hat aber warscheinlich keine Ahnung wie man anständig ein Drumkit mikrofoniert. Während ein studierter Drummer oder Gitarrist vielleicht eher in der Rhythmik und Harmonik bewandert ist und einem das Verstehen einer komplexen Materie durch Eselsbrücken oder ein paar Kniffen erleichtern kann. Oder Tipps zum Instrumentenkauf liefern kann. Wieder ein Anderer ist mit dem was macht vielleicht selbstständig und kann Tipps zur Steuererklärung oder Eigenvermarktung geben. Was weiß ich. Jeder hat so seine Skills. Und wenn man weiß, wer was macht und kann... und wo dieser sein Wissen mitgenommen hat... dann kann man dessen Kompetenz zu einem Thema besser einschätzen und vielleicht den einen oder anderen Tipp für sich mitnehmen. Last edited: Aug 29, 2019
Als ich anfing das Interesse an Musik zu finden gab es noch kein Internet oder DAW's, seit dem beschäftige ich mich mit der Materie. Dem entsprechend habe ich viel autodidaktisch gelernt.
Ich laß' jetzt mal meine Blöckflötenerfahrungen als Jugendlicher außen vor. Ich hab' vor über 20 Jahren mit Synthesizern und soundsbasteln angefangen, verschiedene Instrumente für jeweils ca 2 Jahre gespielt, in Tonstudios Setups geplant und umgesetzt, Sounds programmiert, aufgenommen, gemischt, auch live und hauptsächlich im EDM- und Popbereich co-produziert. Seit einigen Jahren arbeite ich nur noch ITB und habe da auch angefangen mich mit Mastern zu beschäftigen. Mein Wissen stammt hauptsächlich aus Fachzeitschriften wie Production Partner, online Fachartikeln, fragen, viel nachdenken, messen und hören. YT Videos ziehe ich nur extrem selten zu Rate, da wird mir zu viel Stuß und zu lange um den heißen Brei herum geredet. Last edited: Aug 30, 2019
Ich habe immer sehr viele Videospiele gespielt und wollte dann irgendwann mal anfangen Remixe davon und ähnliche Musik zu machen. Vor 4 Jahren ungefähr habe ich mit Musescore angefangen, und grausige Musik gemacht, FL Studio und Ableton hatte ich von nem Kumpel "besorgt" auch schon ungefähr so lange, aber das ist mir bis vor 2 Jahren noch alles zu kompliziert gewesen, weil ich halt faul bin und mich nicht überwinden kann anstrengende Sachen anzufangen. Mixing hab ich das erste Jahr mit ner DAW regelrecht gehasst, diese EQs und so haben mir irgendwie Angst gemacht. Mittlerweile versuche ich mehr darüber zu lernen, aber auch eher learning by doing, wenn ich keine Ahnung habe wie ich den Klang verbessern kann suche ich mir auf yt Hilfe, ich könnte mir kaum einfach so Lernmaterial anschauen, obwohl mich das Thema gerade gar nicht beschäftigt ohne praktischen Bezug zu haben. Ich denke mal man kann das schneller lernen als auf meine Art, aber dazu könnte ich mich jetzt nicht überwinden xD Momentan versuche ich meine Zeit eher mit Klavierspielen, Musiktheorie und Komposition zu verbringen, wenn ich da mal etwas weiter bin kann ich mir aber gut vorstellen auch mehr über technische Sachen zu lernen. Als Jugendlicher wollte ich immer Toningenieur werden, weil mein Klavierlehrer das früher auch gemacht hat, und das immer sehr beeindruckend war wenn er davon erzählt hat. Theoretisch könnte ich das immer noch werden, aber mal sehen :D
Aber warum das denn? Sind doch feine Instrumente diese Holzbläser Obwohl... ich bevorzuge auch eher Tenor Saxophone Hmm, interessant Sprich du hast Factory Sounds für Hard-/Software Synthesizer programmiert? Oder meinst du für deine eigenen Produktionen/Co-Produktionen? Beschäftige mich erst seit um & bei 3 Jahren näher mit der Thematik Klangsynthese. Software versteht sich. Analog macht auch Spaß, aber digitale Hardware Synthesizer sind bisher so gar nicht mein Ding. Bin schon mit der unnötig verschachtelten Menüführung eines MiniNova komplett überfordert. 1992 hat angerufen, es hätte gern sein Menü zurück! Hui, Fachzeitschriften kann ich mir fast gar nicht mehr geben. Ist mir persönlich einfach zuviel bezahlte Werbung. Beim Rest geh ich auf jeden Fall mit. Wobei ich echt bedauere, dass es so schwer geworden ist. frei verfügbare und aussagekräftige Fachartikel zu finden. Zu Modem und ISDN Zeiten waren Foren voll damit. Heute eher so MEH Last edited: Aug 30, 2019
Na jeder so wie er kann! Deine Ehrlichkeit verdient auf jedenfall einen Orden! Finde ich gut. Das Verständnis musikalischer Zusammenhänge vereinfacht auf jedenfall den Umgang mit technischen Klangwerkzeugen und bildet auch das Gehör schon etwas aus Ist ein hochgestecktes Ziel. Die mathematischen und technischen Anforderungen sind verdammt hoch. Das beherrschen von mind. 2 Instrumenten ist, soweit ich weiß, Pflicht. Aber machbar ist alles! Nur nicht unterkriegen lassen! Last edited: Aug 30, 2019
Hmm... ich kann nichts über die Qualität der Ausbildung bei HOFA sagen... Ich habe während meines Studiums mal für einen anderen Anbieter das Online-Ausbildungsangebot des Erstsemesters Tontechnik beta-getestet und war regelrecht erschrocken, wie wenig Inhalt es für den ausgeschriebenen Preis enthielt. Ebenso erschreckend war die Qualität des vermittelten "Wissens". Wenn ich dann noch daran denke, dass einem die Praxis dabei nicht vermittelt wird... Sollte dies auf alle Fernkurse dieser Art zutreffen, was ich nicht mit Sicherheit sagen kann, dann empfehle ich als Alternative die Dickreiter-Bücher und Mastering Audio von Bob Katz (nicht nur für Mastering interessant) als Einstiegslektüre. Ist günstiger und bietet deutlich mehr Inhalt. Last edited: Aug 30, 2019
Jepp, genau das. Studiobesitzer: "Kannst Du das Eiern da am Ende des Sounds weg machen?" (er meinte einen LFO, der in der Releasephase getriggert wurde). Ich, zum erten Mal in dem Studio: "Du meinst bei dem 19 Zoll, 1 HE Teil mit dem dem zweizeiligen, achtstelligen Display und über 1500 Parametern pro Sound? Das müßte klappen." Da hatte ich dann meinen ersten Job. Hardware Synthies, solange es nicht 19 Zoll, 1 HE Teile sind, sind viel einfacher, schneller und kreativer in der Bedienung. Ja, leider gibt es noch keinen Werbefilter für Zeitschriften, da ist das Internet deutlich weiter und angenehmer. Last edited: Aug 31, 2019
Das ist auch eher unwahrscheinlich, es sei denn ich werde bald beim Abi nachholen zum Mathe-Genie oder so :D Ob das mit den Instrumenten klappt weiß ich auch nicht, mal informieren wie da die Anforderungen beim zweiten Instrument sind, ich kann nämlich noch ziemlich schlecht Gitarre spielen. Klavier würde wohl auch nicht so einfach werden, wird wohl nicht so schwer sein wie Konzertfach, aber auch schon ganz ordentlich.
---------------------- --- jetz bin ich baff , haette gedacht du bist diplom Toningenieur --- weil dann nur 3 seiten übrig bleiben bei den meisten heften... was sogar 2 ..the fck Last edited: Aug 30, 2019
Also bitte, reiß' Dich mal am Riemen, mein Spitzname in den meisten Tonstudios war "Herr Doktor", oder "Herr Professor" (ist übrigens kein Scherz). Aber, nein, ich bin Autodidakt, also Wie konnte ich das nur vergesssen?
... hatte mir mal deutsche sound and recording geholt , war aber genau so arm wie beat...keys war vlt ja mal ok aber mittlerweile sind das pure werbezeitschriften mit paar reviews und die obligatorischen 4-5 tutorial in 4-5 DAW's die ich mir nie gebe weil sie meistens nix mit meim zeug zu tun haben cm dafuer is top...muss mann aber abonieren..in hippster berlin oder hh printmedien stadt gibts die wahrscheinlich am kiosk..
Ich beschäftige mich bereits seit über 20 Jahren mit dem Thema "Musik produzieren" und habe die ganze Entwicklung vom Atari ST bis heute mitgemacht. Notator, Windows 3.11, DOS, erstes Cubase, Emagic Logic usw., sind mir nicht fremd. Zwischendurch auch Ausflüge zu Trackersoftware wie Digitracker, Fasttracker usw. Damals auch noch in Verbindung mit jeder Menge Hardware und selbstverständlich der Audiowerk 8 Soundkarte. Übrigens auch damaliges Mitglied im "Highflyers" Forum, im versteckten Bereich und so... :D Wie ich gelernt habe? Es war wohl eine bunte Mischung aus Learning-by-doing, Tutorials schauen, Fachbücher lesen, Musikerzeitschriften... Eine kaufmännische Ausbildung habe ich, allerdings nicht in der Musik Branche, aber kam mir trotzdem auch zugute. Ich war mal Vollprofi, da ich eine Band hatte und von den Einnahmen, auch als DJ, sowie von einem eigenen Konzert-und Künstlerdienst gelebt habe. Heute sehe ich mich eher als Amateur, da ich kaum noch mit Musik Geld verdiene. Vom Wissen und Können her, würde ich mich aber als "Profi" bezeichnen, wobei niemand alles weiß und kann, außer Chuck Norris ;) Last edited: Aug 30, 2019